Vasilij P. Aksënov

Vasilij Aksënov, geboren am 20.8.1932 in Kazan, wird bereits als Kind Opfer des stalinistischen Terrors, seine Eltern, beide hohe Parteifunktionäre, werden 1936 verhaftet und in sibirische Lager deportiert. (Der Bericht seiner jüdischen Mutter, Evgenija Ginsburg, über ihre Lagerhaft erschien auch auf deutsch unter dem Titel „Gratwanderung“). Aksënov wächst bei Verwandten auf. 1948 darf er zu seiner Mutter nach Magadan am Ochotskijschen Meer reisen, wo er die Schule beendet. Anschließend studiert er bis 1956 Medizin in Leningrad und ist dort sowie in Moskau und Karelien als Arzt tätig. 1960 gibt er diese Tätigkeit auf und konzentriert sich ganz auf seine schriftstellerische Arbeit, die er 1959 als Mitarbeiter der Zeitschrift „Junost‘“ begonnen hatte. Ab 1965 darf er als Delegierter des Sowjetischen Schriftstellerverbandes mehrfach in den Westen reisen. 1975 lehrt er mehrere Monate an amerikanischen Universitäten der Westküste. Als Sprachrohr der jungen Generation genoss er literarisches Ansehen. Ein Teil seiner Romane wurde verfilmt. Sein Engagement für Sacharov sowie seine Mitherausgeberschaft bei dem in der Sowjetunion stark befehdeten Literatur-Almanch „Metropol“ von 1979 trugen ihm scharfe Rügen der Obrigkeit ein. Doch seine Abweichung von der offiziellen Politik hatte bereits früher eingesetzt, 1968 beim Einmarsch der sowjetischen Truppen in Prag. „An diesem Tag“, ...